Sie ist ein wahres Multitalent in der Küche, ob nun als Rohkost, Suppe, Kuchen, Saft oder als Gemüsebeilage. Genauso vielfältig sind auch die Nährstoffe der Karotte. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Möhre mit ihrem nussig-süßlichem Geschmack zu den beliebtesten Gemüsearten in Deutschland gehört. Immerhin ganze 9 kg dieses orangen Gemüses kaufen wir als Haushalt durchschnittlich in einem Jahr ein. Der süße Geschmack macht die Karotten auch bei Kindern sehr beliebt. Zudem sind Möhren gut verträglich. Da ist es nicht verwunderlich, dass fast jedes Baby Karotten als erste Nahrung nach der Muttermilch erhält. Je nach Sorte und Anbaubedingungen können Möhren unterschiedlich intensiv schmecken. Über 100 flüchtige Stoffe machen in dem Gemüse das Gesamtaroma aus. Und die Karotte ist, aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit, fast das gesamte Jahr über regional erhältlich.
Durch den Ballaststoff- und Wassergehalt tragen Möhren zu einer langanhaltenden Sättigung bei. Sie haben von Haus aus eine niedrige Energiedichte von etwa 40 kcal pro 100 g und sind damit kalorienarm. Die Energiezufuhr von sechs Karotten entspricht beispielsweise der eines halben Croissants. Und nach diesen sechs Karotten fühlt man sich doch wesentlich satter als nach einem halben Croissant. Mineralstoffe, wie Kalium, Eisen und Calcium, sind ebenso enthalten wie verschiedene B-Vitamine und das Vitamin C.
Besonders typisch für die Möhre ist der hohe Carotin-Gehalt, der ihr die schöne orange Farbe verleiht. Von der Karotte – lateinisch Daucus carota – haben diese sekundären Pflanzenstoffe ihren Namen. Die Karotte ist dabei das Gemüse mit dem höchsten Gehalt an Carotinen. Je nach Sorte und Anbaubedingung kann der Gehalt zwischen 5 bis 30 mg pro 100 g liegen. Insbesondere die Beta- und Alpha-Versionen können im Körper in Vitamin A umgewandelt werden und heißen deshalb auch Provitamin A. Aus pflanzlichen Lebensmitteln sind sie eine einzigartige Quelle für Vitamin A, weshalb Karotten bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung besonders wichtig sind. Das Vitamin A hat vielfältige Funktionen im Körper. Es unterstützt das Immunsystem und den Sehprozess, ist beim Aufbau der Haut und Schleimhäute sowie beim Wachstum der Knochen beteiligt. Darüber hinaus schützen die Carotine die Zellen, verringern das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Augenerkrankungen und bestimmte Krebsarten. Bei weißen und violetten Möhren ist der Gehalt an Carotin geringer als bei den Orangen. Dagegen enthalten violette Karotten viele Anthocyane, die ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen gezählt werden. Diese sind als Farbstoff zum Beispiel auch in Heidelbeeren und roten Trauben enthalten.
Carotine sind fettlöslich. Damit sie vom Körper gut aufgenommen werden können, sollten Möhren immer in Kombination mit etwas Fett gegessen werden. Das Öl im Salatdressing oder der Klecks Butter für die gebratene Möhrenbeilage machen somit nicht nur geschmacklich Sinn, sondern auch aus ernährungsphysiologischer Sicht. Durch das Erhitzen, Pürieren, Entsaften oder intensive Kauen können die Carotine ebenfalls noch besser aus der Karotte aufgenommen werden. Auch wenn Carotine aus rohen Möhren nicht so gut aufgenommen werden, so hat ein Salat auch andere Vorteile. Neben der größeren Menge an hitzeempfindlichen Inhaltsstoffen, muss die Rohkost länger gekaut werden und macht so besser satt. Abwechslung bei der Zubereitung ist nicht nur gut gegen Langeweile auf dem Tisch, sondern trägt zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Lass dich deshalb von unseren vielfältigen und leckeren Rezepten inspirieren.
Richtig gehört – die Möhre kann vollständig gegessen werden. Wenn an der Karotte nur wenig Erde anhaftet, dann reicht es aus diese gründlich zu waschen. Sie kann anschließend ungeschält gegessen werden und so werden noch weitere wertvolle Nährstoffe vom Körper aufgenommen. Wenn die Erde allerdings durch das Waschen nicht entfernt werden kann, dann sollte die Möhre geschält werden. Aber nicht nur die Schale ist essbar, sondern auch das Möhrengrün an sich. Dafür wird am besten das Grün von Bio-Karotten genutzt, damit weniger unerwünschte Stoffe enthalten sind. Das Laub kann für Suppen, Salate oder Pesto genutzt werden und sollte vorher ebenfalls gut gewaschen werden. So können wertvolle Lebensmittel vor der Tonne gerettet werden.