Was verschafft der Möhre noch mehr Fans?

Klare Antwort: Ein Möhrenmaskottchen!

Mit Max hat die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) ein Maskottchen geschaffen, das der echten Möhre an Beliebtheit keineswegs nachsteht. Das Ziel, mit Max auf fröhliche und unbeschwerte Weise auf die Möhre aufmerksam zu machen, ist durch die gelungene Zusammenarbeit zwischen Ideengeberin, Designerin und Kostümbildnerin erreicht worden.

„Der Zugriff auf die Rezeptseiten unter `meine-möhren.de´ war von Beginn an hoch und viele Verbraucher hatten bereits herzhafte und süße Möhrenrezepte gekocht, gebacken und auch Möhrencocktails zubereitet“, so Sonja Illert, die bei der AMI den Internet-Auftritt koordiniert. „Auf der Strecke blieben die vielen Fakten rund um die Möhre. Die Themen Möhrenanbau, Saisonverlauf und Möhrenlagerung interessierten die Verbraucher, doch erschien uns die Aufbereitung zu theoretisch und wenig verbraucherfreundlich. Auf der Suche nach einem Vermittler kam uns die Idee eines Maskottchens, welches Fakten erklärt und vor allem Kinder anspricht und für Möhren begeistert.“

Aller Anfang ist schwer, auch in diesem Fall, erinnert sich Sonja Illert. „Möhrenfiguren gibt es bereits so viele und es erschien uns kaum möglich, eine individuelle Möhrenfigur zu erschaffen. Frau Hellers Idee, die Möhre als Figur auf den Kopf zu stellen, hat uns jedoch schnell begeistert. Zudem bot sie uns an, nach der Fertigstellung des gezeichneten Maskottchens die Kostümerstellung zu begleiten. Schon in den ersten Gesprächen kristallisierte sich der Charakter der Figur in Anlehnung an eine echte Möhre heraus und im Laufe verschiedener Besprechungen wurde die gezeichnete Möhrenfigur mehr und mehr mit Leben gefüllt.“ Schon bald war Max Möhre für seinen Einsatz bereit.

„Ich wusste sofort – das möchtest du machen! Eine Möhre gibt eine wunderbare Figur ab“, sagt Sonja Heller, Designerin des Maskottchens. Es gab keinerlei Vorgaben zu Aussehen, Alter oder ob sie männlich oder weiblich sein soll. Die ersten Zeichnungen von „Max“ entstanden also als eine namenlose Möhre. „Nachdem das Grundsätzliche – die Ausstrahlung der Figur und wesentliche Körpermerkmale – feststanden, habe ich sie in verschiedenen Altersstufen gezeichnet.“ Man war sich schnell einig, dass die jugendliche Version die richtige ist. Das Geschlecht zu finden, war etwas schwieriger und es gab tatsächlich einen Entwurf mit langen Wimpern. „Eine „Mia Möhre“ hätte es auch werden können“, lacht Sonja Heller, „aber `Max´ war einfach handfester.“

Die Einzelheiten wurden entwickelt – Schuhe oder nackte Füße? Wie werden die Möhrenstrünke dargestellt, was hat Max für Hände? Wichtige Details für die Gesamtwirkung und die Glaubwürdigkeit einer Figur. „Er soll ja ein Sympathieträger sein und insbesondere bei Kinder gut ankommen“, so die Designerin, die 2010 das Maskottchen für die Landesgartenschau in Hemer entwarf, auch Puppen und Figuren für Bühne und Kinofilm entwarf sie. „Max ist allerdings etwas Besonderes, denn Gemüse wird seltener als Maskottchen eingesetzt“.

In Zusammenarbeit mit Cordula Paar von paarexcellence aus Köln entstand dann die Figur, der „Walking Act“ Max Möhre. Auf Paar fiel die Wahl aufgrund ihrer kreativen Arbeitsweise, man wollte eine individuelle Figur erstellt bekommen. So stimmten Designerin und Kostümbildnerin im Atelier die Stoffe und Details der Umsetzung ab, damit die Puppe größtmögliche Ähnlichkeit mit dem gezeichneten Maskottchen haben würde.

„Die Anfrage für ein Walkingactkostüm in Möhrenform hat mich direkt begeistert. Diese Kostüme gehören zu meinen absoluten Lieblingsaufträgen, da ich in meinem Atelier ein Wesen zu neuem Leben erwecken kann“, erzählt Cordula Paar. Im gemeinsamen Gespräch mit Designerin Sonja Heller wurden die Stoffe ausgewählt, wobei ihre genauen Vorstellungen von Farben und Formen Cordula Paar animierten und den Prozess der Umsetzung von Beginn an unterstützten. „Außerdem hatte ich bei diesem Maskottchen wieder Detailaufgaben, die ich vorher noch nie umsetzen musste, wie z. B. die Wurzelenden an den Füßen und auf dem Kopf der Möhre, die in der Bewegung leicht wippen sollten und mich deshalb vor neue Herausforderungen stellten. Mein Fachwissen wurde dadurch erneut erweitert, „Sternstunden“ meiner Arbeit“, so die Kostümbilderin.

Für die orange Hülle der Möhre wählte sie Baumwollnicki, der eine kuschelige, aber nicht plüschige Anmutung hat und durch den die Möhre schon auf den ersten Blick warm und freundlich wirkt. Im Kontrast mit den anderen Materialien wie dem glänzenden Lycramaterial für Arme und Beine und dem etwas stumpferen Viskosejersey für die Augenbrauen, entstand eine tolle Lebendigkeit.

Nach und nach wuchs Max Möhre, der Cordula Paar, ihren Mitarbeitern und Atelierbesuchern extrem viel gute Laune bereitet hat. „Mit freudiger Wehmut habe ich mich von ihm verabschieden müssen“, erinnert sie sich. Gut und sicher verstaut in einer passgenauen Transporttasche, geht es nun auf zu seinen diversen Bestimmungsorten.