Die Anbaufläche mit Karotten stieg 2021 um 8 % auf 14.900 ha an und hat damit nach stetigen Anbauausweitungen in den vergangenen Jahren ihr bisher höchstes Niveau erreicht. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz sind die Schwergewichte im deutschen Möhrenanbau, auf diese drei Bundesländer entfallen etwa 60 % der bundesweiten Flächen.
2021 mit Rekordproduktion
Aufgrund der Flächenausweitungen und günstiger Witterungsbedingungen stieg die Karottenproduktion 2021 auf eine Rekordmenge von 962.000 t. Damit kann der Markt bis in den Mai des Folgejahres mit Lagermöhren bedient werden.
Die vom Statistischen Bundesamt erfasste Fläche beinhaltet Möhren, die mit und ohne Laub vermarktet werden, Mini-Möhren, bunte Karotten und auch Bio-Ware. Die Bio-Flächen werden getrennt erfasst und erreichten 2021 mit 3.091 ha ebenfalls Rekordniveau. Damit liegt der Anteil der Bio-Flächen im Möhrenanbau bei 21 %.
Importe überwiegend aus den Niederlanden
Trotz der hohen Produktion – kein anderes Gemüse wurde 2021 deutschlandweit in so großer Menge geerntet – ergänzten nach wie vor Importe in Höhe von 233.000 t das Angebot in Deutschland. Diese stammen überwiegend aus den Niederlanden, gefolgt von Spanien und Italien. Italien ist traditionell in den Wintermonaten Lieferant für Bundmöhren und ab März für erste Frühkarotten. Spanien hat seine Präsenz in den vergangenen Jahren enorm gesteigert und sich auch zu einem bedeutenden Lieferanten für Bio-Möhren entwickelt. Die größten Importe an Bio-Frühmöhren stammen mittlerweile aus Spanien, nachdem der Einzelhandel den Lieferungen aus Israel überwiegend eine Absage erteilt hat.
Möhren stark im Einzelhandel
Karotten sind bezogen auf die Einkaufsmengen der Haushalte in Deutschland das TOP-3 Produkt innerhalb der Warengruppe Gemüse, nur Tomaten und Gurken können noch höhere Einkäufe verbuchen. Durchschnittlich landeten im Jahr 2021 etwa 10,4 kg frische Möhren in den Einkaufskörben der Haushalte. Etwa 92 % der Karotten werden ohne Laub als sogenannte Gewichtsmöhren gekauft. Der Preis wird für eine Gewichtseinheit, zumeist 1 kg angegeben. Daneben gibt es Bundmöhren, die als Bunde von 550-1.000 g gehandelt werden. Meist werden sie nicht nach Gewicht bezahlt, der Preis gilt für ein Bund. Mini- oder Snackmöhren sind mittlerweile ein stabiles Segment in den meisten Ketten im Einzelhandel, der Absatz stagniert jedoch.