Die insgesamte Anbaufläche an Karotten in Deutschland ist 2024 um 2 % oder 304 ha auf 13.789 ha erweitert worden. In den vorherigen beiden Jahren wurde die Fläche leicht reduziert. So bleibt der Rekord im Jahr 2021 mit einer Möhrenanbaufläche von 14.923 ha bestehen. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz sind dabei nach wie vor die Schwergewichte im deutschen Möhrenanbau. Auf diese drei Bundesländer entfallen etwa 63 % der bundesweiten Flächen. Besonders in diesen ohnehin schon anbaustarken Bundesländern nahmen die Möhrenflächen 2024 weiter zu. In Nordrhein-Westfalen kamen 202 ha hinzu, Rheinland-Pfalz erweiterte seine Anbaufläche um 142 ha und in Niedersachsen wurden auf 57 ha mehr Möhren angebaut. Baden-Württemberg hingegen reduzierte seine Flächen für den Möhrenanbau um 12 % auf 969 ha (-128 ha).
Die vom Statistischen Bundesamt erfasste Fläche beinhaltet Karotten, die mit und ohne Laub vermarktet werden, Mini-Möhren, bunte Karotten und auch Bio-Ware. Da die Flächen für ökologisch produzierte Möhren 2024 um fast 11 % auf 3.352 ha vergrößert wurden, stieg der Flächenanteil von Bio-Möhren von 22 % im Jahr 2023 auf 24 % im Jahr 2024. Durch optimale Anbaubedingungen konnten 193.563 t geerntet werden, was einem Mengenzuwachs von 34 % entspricht. Der Anteil an Bio-Karotten an der gesamten Möhrenproduktion betrug 2024 knapp 23 %.
Die deutschlandweite Brutto-Möhrenernte übertraf 2024 das Vorjahr mit 850.579 t um knapp 7 %. Nach einem knappen Angebot im Jahr 2022 und einer schwierigen Lagermöhrensaison 2023/24, wurde 2024 mit knapp 62 t/ha der zweithöchste durchschnittliche Ertrag der vergangenen 10 Jahre erwirtschaftet. Lediglich im Jahr 2021 konnten mit 64 t/ha mehr Möhren pro ha geerntet werden.
Importe überwiegend aus den Niederlanden
Trotz der hohen Produktion – kein anderes Gemüse wurde 2024 deutschlandweit in so großer Menge geerntet – ergänzten nach wie vor Importe in Höhe von etwa 222.000 t das Angebot in Deutschland. Diese stammen überwiegend aus den Niederlanden (92.000 t), gefolgt von Spanien (38.000 t) und Italien (34.000 t). Italien ist traditionell in den Wintermonaten Lieferant für Bundmöhren und ab März für erste Frühkarotten. Spanien hat seine Präsenz in den vergangenen Jahren enorm ausgebaut und sich auch zu einem bedeutenden Lieferanten für Bio-Möhren entwickelt. Die größten Importe an Bio-Frühmöhren stammen mittlerweile aus Spanien.
Möhren stark im Einzelhandel
Karotten waren bezogen auf die Einkaufsmengen der Haushalte in Deutschland 2024 das TOP-3 Produkt innerhalb der Warengruppe Gemüse, nur Tomaten und Salatgurken können noch höhere Einkäufe verbuchen. Durchschnittlich landeten im Jahr 2024 etwa 9,81 kg frische Möhren in den Einkaufskörben der Haushalte. Etwa 93 % der Karotten werden ohne Laub als sogenannte Gewichtsmöhren gekauft. Mini- oder Snackkarotten sind mittlerweile ein stabiles Segment in den meisten Ketten im Einzelhandel. Nach mehreren Jahren, in denen ähnliche Mengen eingekauft wurden, stieg der Absatz an Mini-Möhren 2024 um 13 % gegenüber dem Vorjahr.
Deutschland EU-weit TOP-1
Seit 2019 hat Deutschland die führende Rolle im europäischen Möhrenanbau übernommen. Danach folgen Frankreich, Polen und die Niederlande. Europaweit wurden die Flächen, nach international hohen Möhrenpreisen, für 2024 um knapp 8 % auf 103.000 ha erweitert. Die EU-Möhrenernte belief sich 2024 auf etwa 4,7 Mio. t. Damit ist die europaweite Produktion um 8 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen.