Bonn, 19.09.2018 – Vorbei sind die Zeiten, in denen Möhren und die Farbe Orange ohne Alternativen zusammengehörten. Mittlerweile werden Möhren in violetter, weißer und gelber Farbe angeboten, oft gemischt mit den traditionellen orangen Möhren. Damit werden Rohkostteller allein aus Möhren schon bunt, eine Möhrenquiche bringt Farbe auf den Tisch.
So begibt man sich in gewissem Sinne wieder „zurück zu den Wurzeln“, denn ursprünglich waren die Möhren gar nicht orange. Die Ur-Möhre war den meisten Berichten zufolge violett. Erst in den Niederlanden haben ambitionierte Züchter im 16. Jahrhundert der Möhre ihre orange Farbe gegeben. Die heutigen bunten Möhren haben jedoch mit der Ur-Möhre nicht mehr viel gemeinsam, so sind sie größer und geschmackvoller als ihre Urahnen.
Während die orangen Möhren den bekannten Farbstoff Carotin enthalten, ist in den violetten Möhren der Farbstoff Anthocyan zu finden, dieser gibt auch Rotkohl und Heidelbeeren die kräftige Farbe. Dass Anthocyane intensiv färben, hat jeder schon erlebt. Darum gilt bei der Zubereitung, vor allem beim Kochen, die violetten Möhren getrennt von den anders farbigen Möhren zuzubereiten. Nur so bleiben die Einzelfarben erhalten und auch ein Möhren-Quiche erstrahlt beim Servieren noch in allen Möhrenfarben. Doch Anthocyane färben nicht nur, sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben damit ein gesundheitsförderliches Potenzial.
Noch ist der Anteil farbiger Möhren am gesamten Sortiment begrenzt, die Tendenz ist jedoch steigend, denn viele Verbraucher schätzen die Vielfalt an Möhren. Viele bunte Möhrensorten eignen sich nicht für den frühen Anbau, sodass sie oft etwas später am Markt sind als die orangen Formen. Doch das Warten lohnt sich, denn farbige Möhren sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch geschmacklich hochinteressant.